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– Eine Kontrolle der Östrogenspiegel ist bei der Verwendung von Steroiden aufgrund einer Aromatisierung von Steroiden wie Testosteron, Dianabol, Nandrolon (Deca) oder Boldenon (Equipoise) häufig notwendig. Beim Aromatisierungsprozess wandelt das Aromataseenzym diese Androgene in Östrogen um. Wenn diese Umwandlung exzessiv ausfällt, kann es zu einem Aufschwemmen, Depressionen, einem Verlust der Libido, einem beeinträchtigten Fettabbau oder sogar zur Entwicklung einer Gynäkomastie kommen. Ein Aromatasehemmer ist ein effektiver Weg, dieses Problem zu lösen.Im Gegensatz zu Arimidex und Letrozol, die wirken, indem sie reversibel den Zugang zum Aromataseenzym blockieren, deaktiviert Aromasin individuelle Enzymmoleküle, wenn es an sie anbindet.
Es gibt jedoch weder einen Vorteil noch einen Nachteil bei diesen unterschiedlichen Wirkmechanismen. Wie alle Aromatasehemmer sollte Aromasin so dosiert werden, dass man optimale Östradiolspiegel und nicht die niedrigsten möglichen Spiegel erreicht. Bei korrekter Dosierung und wenn dieselben Östradiolspiegel erreicht werden, macht es keinen Unterschied, welcher Mechanismus der Hemmung verwendet wurde.
Wie wählt man dann zwischen unterschiedlichen Aromatasehemmern?
Die relevanten Faktoren sind lediglich frühere Erfahrungen, falls es diese gibt, Verfügbarkeit, Kosten, Bequemlichkeit und Nebenwirkungsprofil.
Nicht viel unterscheidet die Aromatasehemmer im Bezug auf das Nebenwirkungsprofil voneinander. Mir gefällt Aromasin in dieser Hinsicht etwas weniger gut, da es einige Hinweise auf eine Lebertoxizität gibt, doch diese Nebenwirkung ist so selten, dass für die persönliche Wahl Faktoren wie persönliche Erfahrungen schwerer wiegen.
Aromasin ist in Form von 25 mg Tabletten erhältlich. Die Dosierung von Aromasin während eines Steroidzyklus liegt für gewöhnlich bei 12,5 mg jeden zweiten Tag, 12,5 mg pro Tag oder maximal 25 mg pro Tag.
Eine exzessive Dosierung kann daran erkannt werden, dass die Östradiolspiegel unter 20 pg/ml fallen oder dass Nebenwirkungen wie Depressionen, reduzierte Libido, fehlende Muskelfülle und/oder Gelenkprobleme auftreten. Erfahrene Anwender sind häufig dazu in der Lage, eine Notwendigkeit für eine Reduzierung der Dosis alleine anhand der Symptome zu erkennen. Bluttests sind jedoch der Goldstandard für die Bestimmung der korrekten Dosierung und zur Verifizierung, dass Symptome tatsächlich durch niedrige Östrogenspiegel hervorgerufen werden.
Wie bei anderen Aromatasehemmern gibt es auch bei Aromasin eine Beziehung zwischen der Menge an aromatisierenden Steroiden, die verwendet wird und der benötigten Dosis des Aromatasehemmers, doch dies ist keine rein proportionale Angelegenheit. Sagen wir z.B., dass ein Trainierender bei einem früheren Steroidzyklus 250 mg Testosteron pro Woche in Verbindung mit 750 mg nicht aromatisierenden Steroiden verwendet hat. Und sagen wir, dass er herausgefunden hat, dass 12,5 mg Aromasin für diesen Zyklus ausreichend waren. Wenn er jetzt 1000 mg Testosteron pro Woche verwenden möchte, was viermal so viel ist, sollte er mit großer Wahrscheinlichkeit seine Aromasin Dosierung nicht vervierfachen. Das wären 50 mg pro Tag, was sich außerhalb des normalen Dosierungsbereichs befindet. Ich würde in diesem Fall 25 mg pro Tag als abgeschätzte Dosierung empfehlen.
Ich habe niemals exakte Formeln für eine Anpassung der Dosierung anhand von Veränderungen der Menge an aromatisierenden Steroiden abgeleitet. Mit größter Wahrscheinlichkeit gibt es überhaupt keine universelle Formel. Als generellen Ratschlag sollte man jedoch eine vernünftige Abschätzung erstellen, welche eine gewisse Erhöhung liefert, um eine erhöhte Menge an aromatisierenden Steroiden zu berücksichtigen, aber den empfohlenen Dosierungsbereich nicht überschreiten, so lange nicht Bluttests zeigen, dass dies notwendig ist.
Einige verwenden Aromasin während der PCT (Absetzphase nach der Verwendung anaboler Steroide), doch ich würde dies nur dann tun, wenn Bluttests erhöhte Östradiolspiegel zeigen. Wenn dies der Fall ist, dann ist Aromasin in geringfügigem Umfang gegenüber Arimidex oder Letrozol sogar der bevorzugte Aromatasehemmer, da die beiden anderen eine gewisse Interaktion mit der Verstoffwechslung von SERMs haben, was bei Aromasin nicht der Fall ist.
Bei einer Verwendung während der PCT sollte die Dosierung deutlich geringer als während eines Steroidzyklus ausfallen, da die Menge aromatisierender Steroide im Blut sehr viel niedriger ist. Im Allgemeinen werden nicht mehr als 12,5 mg jeden zweiten Tag oder sogar nur jeden dritten oder vierten Tag benötigt.
Auch wenn ich es oben bereits erwähnt habe, möchte ich abschließend noch einmal wiederholen, dass die relative Wirkungsstärke unterschiedlicher Aromatasehemmer wirklich kein Thema ist und dass es keinen Grund gibt, einen Aromatasehemmer einem anderen aufgrund von angeblichen Unterschieden bezüglich der Wirkungsstärke vorzuziehen. Sagen wir, dass eine Dosierung eines Aromatasehemmers eine stärkere Wirkung besitzt – das Östrogen stärker reduziert –, als eine Dosierung eines anderen. Wenn der erste das Östrogen zu stark reduzierte, dann war die Dosierung zu hoch. Es ist nicht das Produkt, das zu stark war. Oder wenn der zweite das Östradiol nicht ausreichend reduziert hat, dann war die Dosierung zu gering und nicht das Produkt zu schwach.
Alle Aromatasehemmer werden das Östrogen zu stark reduzieren, wenn sie überdosiert werden, oder es nicht ausreichend reduzieren, wenn sie unterdosiert werden. Es gibt keinen Grund dafür, einen Aromatasehemmer aufgrund von dem, was irgendjemand über die Wirkungsstärke sagen könnte, einem anderen vorzuziehen.
Arimidex, Letrozol und Aromasin sind alle dazu in der Lage, gut und vorhersagbar für eine Kontrolle des Östrogens zu wirken. Wenn Sie bereits Erfahrungen mit einem gegebenen Aromatasehemmer haben, dann empfehle ich, mit diesem weiter zu machen, da die persönliche Dosierung bereits bekannt ist. Wenn Sie bisher noch keinen Aromatasehemmer verwendet haben, kann jeder von diesen effektiv sein. Ich hoffe, dass obige Erklärung Ihnen bei Ihrer Wahl helfen wird.