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– Arimidex (Anastrozol) war der erste selektive Aromatasehemmer, der im Bereich des Bodybuildings zum Einsatz kam und ist auch heute noch das beliebteste Medikament zur Kontrolle des Östrogens. Es ist für gewöhnlich sowohl in Tablettenform, als auch in flüssiger Form zur oralen Einnahme erhältlich. Dosierungen liegen typischerweise bei 0,25 mg, 0,5 mg oder 1mg pro Gabe bei einer Einnahmefrequenz von einmal pro Tag oder einmal alle zwei Tage.Östradiol, die wirkungsstärkste Form von Östrogen, wird im Körper durch eine Aromatisierung von Testosteron produziert. Dies geschieht mit Hilfe des Aromataseenzyms. Da bestimme Spiegel von Östradiol auch bei Männern notwendig sind, wird eine gewisse Umwandlung von Testosteron in Östradiol benötigt. Unter zwei Umständen kann eine effektive Aromatasehemmung jedoch wichtige Vorzüge liefern.
Erstens: Wenn ein Anwendungszyklus anaboler Steroide sehr hohe Spiegel aromatisierender Steroide verursacht und das Aromataseenzym nicht kontrolliert wird, dann kommt es zu einer exzessiven Umwandlung in Östradiol. Die resultierenden hohen Östradiolspiegel können eine Gynäkomastie, Wassereinlagerungen, Depressionen und/oder einen Verlust der Libido hervorrufen. Sie können es außerdem schwer machen, einen schlanken Zustand aufrecht zu erhalten.
Und zweitens haben manche Männer exzessive Östradiolspiegel, auch wenn sie keine anabolen Steroide verwenden. Hierdurch wird ihre natürliche Testosteronproduktion reduziert und es kann außerdem zu den oben aufgeführten unerwünschten Nebenwirkungen kommen.
Arimidex ist sehr gut geeignet, um beide Probleme zu lösen. Mit einer korrekt gewählten Dosierung können die Spiegel des freien Östradiols recht akkurat in den gewünschten Bereich gebracht werden. Wenn keine anabolen Steroide verwendet werden, empfehle ich für die meisten Männer 20 bis 29 pg/ml Ostradiol für die beste Auswirkung auf Stimmungslage, Leistungsfähigkeit, Libido und Langzeitgesundheit und um einen exzellenten Vorzug für die natürliche Testosteronproduktion zu liefern. Während eines Steroidzyklus kann man es den Spiegeln erlauben etwas höher zu steigen, da höhere Androgenspiegel den negativen Wirkungen von Östradiol entgegenwirken. Manchmal werden die Spiegel mit Absicht etwas erhöht, da leichte Wassereinlagerungen die Leistungsfähigkeit beim Training verbessern können. Ich empfehle jedoch, dass der Östradiolspiegel selbst während eines hoch dosierten anabolen Anwendungszyklus 40pg/ml nicht übersteigen sollte. Hierfür bedarf es für gewöhnlich eines Aromatasehemmers wie Arimidex, wenn hohe Dosierungen aromatisierender Steroide verwendet werden.
Die am stärksten aromatisierenden Steroide sind Testosteron, Methyltestosteron und Dianabol, doch auch Deca (Nandrolon) und Equipoise (Boldenon) aromatisieren.
Die meisten medizinischen Studien bezüglich der Wirkung von Arimidex bei Männern haben 1mg pro Tag verwendet, wobei diese Dosierung ausgehend von den Wirkungen auf die Östradiolspiegel optimal zu sein scheint. Die Verwendung in der realen Welt, entweder während eines Steroid Anwendungszyklus oder zur Optimierung der Hormonspiegel ist jedoch im Allgemeinen geringer und reicht von 0,25 mg jeden zweiten Tag bis hin zu 0,5 mg pro Tag. Ich empfehle für gewöhnlich 0,5 mg jeden zweiten Tag als Startpunkt für einen Steroidzyklus und die Hälfte hiervon für eine Hormonoptimierung, falls Probleme mit hohen Östrogenspiegeln existieren.
Eine Überdosierung von Arimidex führt zu abnormal niedrigen Östradiolspiegeln und typischen Nebenwirkungen wie Gelenkschmerzen, reduzierte Libido und/oder Verdauungsprobleme. Die ersten beiden werden direkt durch niedrige Östradiolspiegel verursacht. Wenn Sie diese Nebenwirkungen verspüren, sollten Sie die Dosierung reduzieren. Die Auswirkungen auf den Verdauungstrakt scheinen eine Nebenwirkung von Arimidex selbst zu sein, die jedoch zum Glück nur wenige betrifft. Wenn Probleme mit dem Verdauungstrakt auftreten, empfehle ich die Verwendung von Letrozol als eine alternative Wahl für einen Aromatasehemmer.
Anastrozol besitzt eine Halbwertszeit von etwa zwei Tagen. Aus diesem Grund wird der Anwender bei einer andauernden Verwendung nach der Einnahme einer Dosis Arimidex nicht nur diese Dosis, die er gerade eingenommen hat, im Körper haben, sondern auch noch das, was sich während der letzten zwei Tage im Körper angesammelt hat. Wenn man gerade erst mit der Verwendung beginnt, kommt es jedoch nicht zu einer solchen Akkumulierung und die Wirkung wird geringer ausfallen.
Anstatt ein paar Wochen zu warten, bis es zu einer solchen Ansammlung des Wirkstoffes im Körper kommt, empfehle ich stattdessen einen Frontload mit Arimidex. Hierfür nimmt man bei der ersten Dosierung nicht nur die reguläre Menge, sondern zusätzlich die Menge für zwei weitere Tage ein. Wenn man z.B. beabsichtigt 0,5 mg jeden zweiten Tag einzunehmen, dann wären dies zusätzliche 0,5 mg. Die Dosierung für den Frontload läge also bei 1 mg. Diese Menge würde nur am ersten Tag der Einnahme eingenommen. Mit Hilfe dieser Methode wird die richtige Wirkung nahezu sofort erreicht.
Eine umstrittene Verwendung von Arimidex ist die Absetzphase nach der Verwendung anaboler Steroide (Post Cycle Therapie oder PCT). Einige propagieren ein abnormal niedriges Absenken der Östradiolspiegel während der PCT, um die Testosteronproduktion anzuregen. Ich bin jedoch ein starker Fürsprecher für die Verwendung eines SERM wie Nolvadex oder Clomifen anstelle von Arimidex. Wenn eine Person jedoch auch ohne Verwendung anaboler Steroide Arimidex aufgrund einer natürlich hohen Aromatisierung benötigt, dann könnte diese Person ihre gewöhnliche Arimidex Dosierung ohne Verwendung von Steroiden auch während der PCT verwenden.
Arimidex kann am besten mit Letrozol verglichen werden. Beide Medikamente können effektiv für eine Aromatase Kontrolle verwendet werden. Die Wahl zwischen diesen beiden Wirkstoffen kann anhand von persönlichen Präferenzen, Erfahrung oder Verfügbarkeit getroffen werden.