F: “Ich habe gerade den Artikel über verwendungsfreien Zeiten zwischen Steroidzyklen gelesen. Bei Ihren Artikeln besteht das primäre Ziel in der Erholung der natürlichen Testosteronproduktion. Doch was ist mit Männern, denen es nicht um eine Erholung geht? Ist dann eine Normalisierung der Blutfettwerte oder die Anzahl der roten Blutkörperchen der Standard? Offensichtlich benötigen wir eine Auszeit, doch was sind die Eckdaten?”
A: Für diejenigen mit einer guten Kapazität natürliches Testosteron zu produzieren besteht ein treibender Grund für eine Auszeit in der Tat darin, diese Fähigkeit aufrecht zu erhalten. Die Länge der Auszeit ist jedoch für gewöhnlich länger als das, was für diesen Zweck alleine notwendig wäre.
Andere Gründe für eine Auszeit bestehen darin, dem Körper mehr Zeit mit einem gesunden Blutfettprofil als mit einem Ungesunden zu erlauben und dem Herz mehr Zeit mit normalen Androgenspiegeln als mit stark erhöhten Spiegeln, die eine linksventrikuläre Hypertrophie fördern können, zu geben.
Die Aufrechterhaltung eines gesunden Hämatokritwertes (nicht höher als 53%) kann auch ein Grund sein. Der Hämatokritwert steht in engem Zusammenhang mit der Anzahl der roten Blutkörperchen, ist jedoch nicht exakt dasselbe, da er mehr mit dem Volumen als der Anzahl zusammenhängt.
Es ist nicht möglich, absolute sichere, bewiesene Antworten zu geben. Es gibt Jungs, die ohne Pause für ein Jahrzehnt oder länger anabole Steroide in Dosierungen von z.B. 500 mg verwendet haben und schwören, dass sie gesund sind. Es gibt außerdem viele Powersportler, die jung gestorben sind, sowie viele, die niemals leistungssteigernde Substanzen verwendet haben und trotzdem jung gestorben sind.
Ich glaube jedoch, dass die kumulativen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit umso stärker ausfallen, je mehr Steroide man pro Jahr verwendet und/oder je mehr Wochen man pro Jahr stark erhöhte supraphysiologische Spiegel hat. Ich empfehle eine Begrenzung der Gesamtsteroidmenge auf 25 Gramm pro Jahr für konservative, aber trotzdem effektive Resultate, eine obere Grenze von 30 Gramm pro Jahr für etwas aggressivere Resultate oder 35 Gramm pro Jahr für einen noch aggressiveren Ansatz. Was die prozentuale Zeit mit und ohne Steroide pro Jahr angeht, würde ich dasselbe Verhältnis wie bei denjenigen empfehlen, die eine gute natürliche Testosteronproduktion aufrecht erhalten möchten. Doppelt so viel Zeit ohne Steroiden wie auf Steroiden ist konservativ, genauso viel Zeit mit wie ohne Steroide ist aggressiver und doppelt so viel Zeit auf Steroiden wie ohne ist sehr aggressiv.
Sie sollten definitive versuchen, die meiste Zeit über ein gesundes Blutfettwertprofil sowie allgemein normale Blutwerte aufrecht zu erhalten.
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