F: “Wie ist die Situation bei einer Verwendung von Nolvadex oder Clomifen und Sehstörungen? Ist es in Ordnung, sie weiter zu verwenden, wenn erste Probleme auftreten, oder sollte man sofort mit der Einnahme aufhören?“
A: Wahrscheinlich können nicht nur Nolvadex und Clomifen, sondern alle SERMs auf dosisabhängiger Basis Sehstörungen hervorrufen. Diese Probleme können Veränderungen der Farbwahrnehmung und eine Art von Flimmern vor den Augen umfassen. Diese Probleme scheinen durch mit dem Östrogenrezeptor in Verbindung stehende Auswirkungen auf Retina und Zellen der Augenlinse zustande zu kommen.
Diese Zellen erfahren schützende Wirkungen durch eine Aktivierung des Östrogenrezeptors Beta. Selbst bei Männern mit relativ niedrigen Östrogenspiegeln kommt es immer noch zu einer signifikanten Aktivierung dieses Rezeptors und den hiermit in Verbindung stehenden schützenden Vorzügen. Wenn jedoch ein SERM in einer relativ hohen Dosierung verwendet wird und zusätzlich die Östradiolspiegel niedrig sind, dann kommt es zu keiner signifikanten oder nur zu einer abnormal schwachen Rezeptoraktivierung.
Wenn die SERM Dosierung hoch ist, wie dies bei Brustkrebspatienten häufig der Fall ist, dann liegt die Rate der Sehstörungen sehr viel höher als bei Bodybuildern, bei denen die Dosierung im Allgemeinen niedriger ausfällt. Als Beispiel für die Dosisabhängigkeit sei auf den Artikel in Documenta Ophthalmologica, Volume 120 (2) – Apr 1, 2010 verwiesen, in dem bei einer Gruppe von Frauen, die Tamoxifen in einer Dosierung von 20 mg pro Tag einnahmen, keine Sehstörungen beobachtet werden konnten, während bei vielen anderen Untersuchungen eine hohe Rate von Sehstörungen bei höheren Dosierungen beobachtet werden konnte.
Ich Rate auf jeden Fall dazu, die Verwendung von SERMs unabhängig davon, ob die Absetzphase (PCT) zu Ende ist oder nicht, sofort zu beenden, wenn man Sehstörungen bemerkt.
Auch wenn eine Verwendung von Aromatasehemmern im Rahmen der Absetzphase einer Verwendung von SERMs unterlegen ist, wird diese zur noch verbleibenden Option, die funktionieren kann (ich gehe an dieser Stelle davon aus, dass die Hodenfunktion gut ist. Wenn dies nicht der Fall ist, muss man dieses Problem durch eine HCG Behandlung adressieren.) Man sollte Bluttests zur Bestimmung einer Dosierung verwenden, die die E2 Spiegel im mittleren zehner Bereich bis maximal im unteren zwanziger Bereich hält (Normalerweise sollte man die Östradiolspiegel am besten im zwanziger Bereich halten, doch im dieser Situation ist die Zeitspanne mit niedrigen Werten nur kurz und wird bei der Regeneration der natürlichen Testosteronproduktion helfen).
Um Probleme dieser Art mit hoher Wahrscheinlichkeit zu vermeiden, sollte die Dosierung abgesehen vom Frontload am ersten Tag 20 mg Nolvadex pro Tag oder 50 mg Clomifen pro Tag nicht überschreiten.
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