F: “Ich habe eine Menge Informationen über eine kurzzeitige Anwendung von Melanotan II (MT-II) aber nichts über eine Langzeitanwendung gefunden. Ich war noch nie dazu in der Lage so lange in der Sonne zu bleiben, wie ich gerne wollte und habe es deshalb auch noch nie geschafft, eine richtig gute Bräune zu bekommen. Ich bin jedoch nicht an einer temporären Lösung interessiert. Wie verwende ich MT-II über einen längeren Zeitraum oder ist dies keine gute Idee? Und wie sollte ich es dosieren?”
A: Es gibt keine medizinischen Daten zu dieser Frage, die ich kenne, aber Melanotan II wurde von sehr vielen Menschen für viele Jahre verwendet.
Melanotan II wirkt, indem es den Alpha-Melanozyt Rezeptor stimuliert, der die Bildung von Melanin in Reaktion auf Sonneneinstrahlung fördert. Wenn eine substanzielle Menge MT-II innerhalb der „Erinnerungszeit“ der Hautzellen eingenommen wurde, dann erreicht man dieselbe Bräune, die man normalerweise nur bei einem genetisch dunkleren Hauttyp erreichen würde.
Einige finden MT-II aufgrund der Entwicklung von Leberflecken oder einer ungleichmäßigen Bräunung der Haut ungeeignet für sich, doch bei den meisten funktioniert es gut und ohne Probleme, was auch bei einer Langzeitanwendung der Fall ist.
Eine mögliche Nebenwirkung ist eine größere Tendenz zur Entwicklung einer Erektion, wobei diese Nebenwirkung typischerweise mehrere Stunden nach der Verwendung von MT-II auftritt. Abhängig von der Person muss die Dosierung für den Eintritt einer solchen Wirkung bei mindestens 1 mg liegen. Ich würde empfehlen, 2 mg pro Einzelgabe nicht zu überschreiten. Für diejenigen, die sich diese Wirkung wünschen, wäre Bremalanotide (PT-141) eine weitere Option. Es wird davon berichtet, dass es die pro erektile Wirkung von MT-II besitzt, aber keine Auswirkung auf die Bräunung der Haut aufweist.
Bei Melanotan II ist eine initiale Ladephase notwendig, auf die – falls gewünscht – eine Erhaltungsphase folgt. Wenn keine Erhaltungsphase folgt, lässt die Wirkung von MT-II langsam über einen Zeitraum von mehreren Monaten nach und man kann bei Bedarf eine weitere Ladephase durchführen.
Für gewöhnlich bedarf es während der Ladephase einer Gesamtdosis von 10 bis 30 mg, wobei blassere Menschen mehr als Menschen mit einem relativ dunklen Hauttyp benötigen. Es ist am besten, mit einer sehr niedrigen Dosierung wie z.B. 0,25 mg pro Tag zu beginnen und die Dosierung bei Bedarf schrittweise zu erhöhen. Viele vertragen 2 mg pro Tag, doch es ist möglich, dass das Risiko bei einer solchen Dosierung steigt und es sollte für gewöhnlich nicht nötig sein, so schnell zu laden. Selbst 0,5 mg pro Tag erlauben ein Laden mit 30 mg innerhalb von lediglich 2 Monaten und bei 1 mg pro Tag erreicht man dasselbe Ergebnis innerhalb von gerade einmal 30 Tagen.
Um dieselbe Bräunungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, muss die Verwendung pro Jahr etwa das zwei- bis dreifache der Ladedosis betragen. Wenn man also z.B. 30 mg benötigt, um das Resultat zu erreichen, das man sich wünscht, dann wird man etwa 60 bis 90 mg Melanotan II im Lauf des Jahres benötigen. Da man bereits 30 mg hiervon injiziert hat, verbleiben 30 bis 60 mg (typischerweise drei bis sechs Ampullen), die man im Lauf der nächsten 11 Monate injizieren muss.
Man könnte jetzt sehr genau sein und sich ausrechnen, dass dies 2,72 – 5,45 mg pro Monat oder 0,09 – 0,18 mg pro Tag sind, doch es ist nicht notwendig dies zu tun. Stattdessen ist es völlig in Ordnung sich auszurechnen, dass dies einer Ampulle pro 2 bis 4 Monate entspricht. Wenn man eine Ampulle anbricht, kann man sich täglich eine Dosis von z.B. 0,5 mg injizieren, bis die Ampulle leer ist.
Dies ist einfacher, als jeden Tag injizieren zu müssen und liefert vergleichbare Resultate.
Die Frequenz des Beginns einer Erhaltungsampulle kann je nach persönlicher Beurteilung der Wirkung variiert werden. Ein Unterschätzen der Dosierung/Frequenz oder sogar ein Jahr oder mehr ohne Melanotan Anwendung stellen kein Problem dar, da es immer einfach ist, wieder aufzuholen.
Natürlich braucht man immer noch die Sonne, um braun zu werden. MT-II fördert zwar die Bräunung, aber es besitzt keine direkte bräunende Wirkung.
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