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– Neben Nolvadex ist Clomifen (Clomid) einer der zwei primären SERMs (selektive Östrogenrezeptor Modulatoren), die für eine verbesserte Regeneration der Testosteronproduktion nach einem Anwendungszyklus anaboler Steroide verwendet werden.Um zu verstehen, wie Clomifen diesen Prozess unterstützt, sollten wir uns zunächst ansehen, wie die natürliche Testosteronproduktion reguliert wird.
Die Testosteronproduktion wird durch eine Rückkopplungsschleife reguliert, welche nicht nur die Testosteronspiegel oder die Spiegel anderer Androgene, sondern auch die Östrogenspiegel wahrnimmt. Diese Rückkopplungsschleife umfasst, den Hypothalamus, die Hypophyse und die Hoden (und wird häufig als HTPA (für hypothalamic-pituitary-testicular Axis) oder Hypothalamus-Hypophysen-Hoden Achse bezeichnet).
Wenn der Hypothalamus niedrige Östrogenspiegel und keine hohen Androgenspiegel wahrnimmt, wird er dazu angeregt, der Hypophyse durch die Produktion von mehr LHRH (LH Releasing Hormone) ein Signal zu senden. Wenn die Hypophyse dieses Signal bekommt, produziert sie mehr LH (Luteinizing Hormon), welches wiederum den Hoden das Signal gibt, mehr Testosteron zu produzieren.
Während eines Anwendungszyklus anaboler Steroide bringen hohe Androgenspiegel diesen Prozess vollständig zum Stillstand. Wenn dies nur für einen relativ kurzen Zeitraum wie 8 Wochen der Fall ist, dann stellt dies kein echtes Problem dar. Über einen längeren Zeitraum kann jedoch eine Hodenatrophie auftreten. Dies kann durch die Verwendung von HCG verhindert werden. Etwas, das jedoch nicht verhindert werden kann ist, dass Hypothalamus und Hypophyse nicht gemäß der Hormonspiegel reagieren, die sie zu einem gegebenen Zeitpunkt wahrnehmen, sondern in ihrer Reaktion durch die vorhergehenden Hormonspiegel, denen sie ausgesetzt waren, beeinflusst werden. Wenn sie über einen längeren Zeitraum der Verwendung anaboler Steroide hohen Hormonspiegeln ausgesetzt waren, ist ihre Ansprechempfindlichkeit typischerweise selbst dann noch schlecht, wenn die Verwendung anaboler Steroide bereits beendet wurde.
Clomifen (Clomid) wirkt genau wie Nolvadex dadurch, dass es die Bindungsstellen der Östrogenrezeptoren der Zellen besetzt, ohne diese Rezeptoren zu aktivieren. Dies reduziert den Umfang, in dem Östradiol diese Rezeptoren aktivieren kann. Im Fall des Hypothalamus führt dies dazu, dass der Hypothalamus „schlussfolgert“, dass die Östrogenspiegel niedrig sind. Wenn die Androgenspiegel nicht erhöht sind, wie dies nach einem Anwendungszyklus anaboler Steroide der Fall sein sollte, wird der Hypothalamus dann angeregt, LHRH zu produzieren. Dies wird zu einer Erhöhung der LH Produktion führen und die natürliche Testosteronproduktion wieder in Gang bringen.
Clomifen (Clomid) wird für gewöhnlich mit 50 mg pro Tag dosiert. Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass Clomifen eine lange Halbwerteszeit besitzt. Dies ist insofern relevant, als dass sich bei Einnahme einer täglichen Dosis nicht nur diese Dosis im Körper befindet, sondern auch die akkumulierte Dosierung von etwa 5 vorhergehenden Einnahmetagen. Das ist gut: es resultiert in korrekten Blutspiegeln. Wo ein Problem liegen kann, ist der Beginn der Einnahme. Wenn man einfach 50 mg pro Tag von Beginn an nimmt, dann ist keine solche Akkumulierung vorhanden und die Spiegel werden niedrig sein.
Um dem Rechnung zu tragen, werden am ersten Tag 300 mg in Form von drei Einzelgaben a 100 mg oder optional 6 Einzelgaben a 50 mg eingenommen. Dies bringt die Spiegel sofort dorthin, wo sie sein sollten. Eine weitergehende Einnahme von 50 mg pro Tag wird diesen Spiegel aufrecht erhalten.
Nach Tag 1 sind höhere Dosierungen als 50 mg nicht notwendig und werden auch nicht empfohlen. Sie werden die Resultate nicht verbessern, könnten jedoch unerwünschte Nebenwirkungen verstärken.
Unerwünschte Nebenwirkungen von Clomifen können gesteigerte Emotionalität oder Sehstörungen umfassen. Falls Sehstörungen auftreten sollten, sollte die Einnahme von Clomifen sofort beendet werden.
Clomifen (Clomid) führt nur selten zu Libidoproblemen, welche bei Nolvadex ein Problem sein können. Aus diesem Grund ziehen einige es Nolvadex vor. Andere, die dieses Problem mit Nolvadex nicht haben, könnten dieses Medikament bevorzugen. Beide sind effektiv, wenn es um eine Wiederherstellung der natürlichen Testosteronproduktion geht. Ich habe eine geringfügig bessere Meinung von Clomifen, was die Effektivität angeht, doch wenn eine Person Clomifen aus emotionalen Gründen nicht mag oder Nolvadex aus irgendeinem Grund bevorzugt, ist Nolvadex ein absolut akzeptabler Ersatz.
SERMs besitzen immer in einigen Gewebetypen eine Antiöstrogenwirkung und in anderen eine Östrogenwirkung und dies ist der Bereich, in dem sich Clomifen von Nolvadex unterscheidet. Glücklicherweise besitzen beide im Hypothalamus eine Antiöstrogenwirkung, wodurch sie für die Absetzphase nach einer Verwendung anaboler Steroide (PCT) nützlich werden, sowie eine Antiöstrogenwirkung im Brustgewebe, wodurch sie zu nützlichen Anti-Gynäkomastie Wirkstoffen werden. Clomifen besitzt jedoch in der Hypophyse eine Östrogenwirkung, was in einigen Fällen sogar seinen Wert für eine PCT erhöhen kann. Es besitzt wahrscheinlich zumindest an einigen Neuronen im Gehirn eine Östrogenwirkung, wodurch es eine erhöhte Emotionalität verursacht. Im Hinblick auf Körperfett und Muskeln oder andere spürbare körperliche Eigenschaften, besitzen Clomifen und Nolvadex keine anderen unerwünschten Östrogenwirkungen, sondern sind stattdessen nützliche Antiöstrogene.
Eine PCT mit Clomifen sollte beginnen, sobald die Androgenspiegel auf einen Normalwert abgesunken sind und so lange fortgesetzt werden, bis man sich sicher ist, dass die natürliche Testosteronproduktion vollständig wiederhergestellt wurde.
Clomifen oder genauer gesagt Clomifen Citrat ist in Form von pharmazeutischen Produkten oder als Forschungschemikalie in flüssiger Form für eine orale Verwendung gut verfügbar.
Clomifen kann und sollte als der einzige SERM während der PCT verwendet werden. In dem meisten Fällen gibt es keinen Grund dafür, es mit einem anderen SERM zu kombinieren. Wenn ein zweiter SERM wie Nolvadex mit Clomifen kombiniert wird, sollte von jedem der beiden die Hälfte der üblichen Dosis anstelle der vollen Dosis verwendet werden. Die Verwendung der vollen Dosis von beiden liefert keine gesteigerte Effektivität und erhöht lediglich das Risiko für Nebenwirkungen.